Kampagnen & Aktionen

33.000 für eine Agrarwende!

Am vergangenen Samstag ging INKOTA erneut auf die Straße – gegen Großkonzerne und Glyphosat und für eine zukunftsfähige Landwirtschaft.

von Bassermann und Luig
Veröffentlicht 20. JANUARY 2018

Am vergangenen Samstag ging INKOTA erneut auf die Straße – gegen Großkonzerne und Glyphosat und für eine zukunftsfähige Landwirtschaft. Die achte Wir haben es satt!-Demonstration zählte dieses Jahr 33.000 Teilnehmende. Zwei Tage zuvor brachten wir das Thema Agrarökologie auf das Podium der Heinrich-Böll-Stiftung und führten eine spannende Diskussion mit VertreterInnen aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft.

Auch Sturm Friederike konnte die vielen UnterstützerInnen einer echten Agrarwende nicht aufhalten: Das erfolgreiche Protestwochenende begann mit einer hitzigen Diskussion zum Thema Agrarökologie im Rahmen der Alternativen Grünen Woche in der Heinrich-Böll-Stiftung. Hier fanden sich am Donnerstag Abend bereits rund 150 Menschen ein. Nach einem spannenden Einstieg von Dr. Angelika Hilbeck von der ETH Zürich über den Ansatz der Agrarökologie und jene Konzepte, von denen sich Agrarökologie in seiner Ganzheitlichkeit abgrenzt, diskutierten auf dem Podium Stefan Schmitz vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Beate Scherf von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), Maria Heubuch, Mitglied des Europäischen Parlaments für die Fraktion der Grünen, und Fátima de Moura von der brasilianischen Nichtregierungsorganisation FASE über das Potenzial von Agrarökologie.

Klar ist: Vor allem in der deutschen Politik sind für Agrarökologie noch dicke Bretter zu bohren, aber immer mehr Expertinnen und Experten sowie VertreterInnen der Zivilgesellschaft sind davon überzeugt, dass Agrarökologie eine echte Alternative zur konzerndominierten, umweltschädigenden, ausbeuterischen industrialisierten Landwirtschaft darstellt.

Am Samstag startete dann der große Protesttag mit einer morgendlichen Aktion vorm Bundeswirtschaftsministerium: Zu Beginn der Internationalen Agrarministerkonferenz reihten sich vor der Tür 160 Traktoren und bereits zahlreiche DemonstrantInnen auf. Sie übergaben dem Staatssekretär des Agrarministeriums eine politische Erklärung mit den zentralen Botschaften an die internationalen PolitikerInnen: Ein zentraler Punkt war etwa die Unterstützung einer UN-Erklärung für die Rechte von Kleinbauern und Kleinbäuerinnen sowie die Solidarisierung mit dem weltweiten Kampf für Ernährungssouveränität.

Wenig später startete am Hauptbahnhof schließlich der große Demo-Zug: Bunt und laut mit Töpfen und Löffeln zogen zehntausende Empörte durch die Berliner Innenstadt. Aus ganz Deutschland und darüber hinaus waren sie angereist, getrieben von den jüngsten politischen Skandalen und dramatischen Entwicklungen – darunter die anstehende Fusion von Bayer und Monsanto, Agrarminister Schmidts Alleingang bei der Glyphosat-Zulassung und die erschreckenden Zahlen über das Insektensterben. Alles in allem war es ein ermutigendes Wochenende – gemeinsam für die Agrarwende!

Unsere nächste Aktion bereiten wir gerade vor: Zur 60. Geburtstagsfeier des Bundeskartellamts werden wir in Bonn vor dessen Tür stehen. Denn Großfusionen im Agribusiness verschärfen die Situation von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern erheblich. Passend dazu zeigt unser neues Factsheet „Too big to fail? Nicht mit uns! Wegmarken für eine starke Fusionskontrolle“ mir eindrucksvollen Grafiken, wie nur wenige globale Unternehmen den Landwirtschaftssektor schon jetzt beherrschen – und wie eine Fusionskontrolle eine weitere Zuspitzung verhindern könnte.

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