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Deichmann und Birkenstock: Jetzt müssen Taten folgen!

Nach der Übergabe der Petition „Transparenz statt Versteckspiel“ an Deichmann und Birkenstock verspricht die Schuhbranche Verbesserungen der Arbeits- und Sozialstandards in den Produktionsländern.

von Berndt Hinzmann
Veröffentlicht 1. JANUARY 2018

Nach der Übergabe der Petition „Transparenz statt Versteckspiel“ an Deichmann und Birkenstock verspricht die Schuhbranche Verbesserungen der Arbeits- und Sozialstandards in den Produktionsländern. Was muss jetzt passieren, damit wirklich etwas daraus wird?

Wir sind begeistert, dass über 13.000 engagierte Menschen mit uns europäische Schuhmarken und -händler aufgefordert haben, transparent über die Einhaltung der Menschenrechte, über Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz sowie den Schutz der Umwelt zu berichten. Vielen Dank an alle, die unsere Petition „Transparenz statt Versteckspiel“ unterzeichnet haben!

Deichmann und Birkenstock haben die Petition persönlich von uns im Dezember und Januar entgegengenommen. Inzwischen hat die Schuhbranche reagiert und konkrete Schritte angekündigt: Mit der Erweiterung der CADS-Initiative der Schuh- und Lederwarenindustrie sollen schon ab Anfang 2018 konkrete Maßnahmen im Bereich Arbeitsrechte und Sozialstandards vorgelegt werden. 80 Unternehmen sind Teil dieser Initiative, darunter Gabor, Lowa, Ara und Hamm Reno. Der Verband der Schuh- und Lederindustrie HDSL hat nach eigenen Angaben ebenfalls Arbeitsrechte auf der Agenda.

Doch jetzt müssen Taten folgen!

Transparenz über die Lieferketten und Berichtspflicht stärken die Arbeiter*innen: Sie können ihre Rechte verteidigen, gesunde Arbeitsbedingungen einfordern und Entschädigungen nach einem Unfall erwirken. Damit die von der Schuhbranche angekündigten Maßnahmen wirklich zu substanziellen Verbesserungen für die ArbeiterInnen führen, müssen Gewerkschaften und zivilgesellschaftliche Organisationen bei den Überprüfungen einbezogen werden. Dazu erwarten wir jetzt konkrete Zusagen von den Schuhherstellern und Händlern!

Die Schuhbranche legt bisher nicht offen, wo sie produzieren lassen – und ob die Menschenrechte dort eingehalten werden. Klar ist aber: diese Unternehmen sind verantwortlich für einen der giftigsten Arbeitsplätze der Welt: dort wo Beschäftigte Leder gerben und Schuhe fertigen.

INKOTA und Change Your Shoes bleiben dran! Wir werden beobachten und berichten, welche Fortschritte Deichmann, Birkenstock und andere Unternehmen der Branche hinsichtlich Transparenz und Einhaltung der Menschenrechte bei der Schuhherstellung machen. Den Worten müssen Taten folgen, denn es ist höchste Zeit, dass Unternehmen nicht länger auf Kosten der Arbeiter*innen und der Umwelt Gewinne erzielen!

Das heißt für uns: Weiter aufrütteln! Und dabei bist Du gefragt! Gemeinsam mit Euch möchten wir auf unserem Change Your Shoes-Aktionsworkshop vom 6. bis 8. April 2018 originelle, anschauliche und informative Materialien entwickeln - die die Missstände in der Schuh- und Lederproduktion aufzeigen und die BetrachterInnen zum Aktivwerden animieren. Dafür blicken wir nach Indien und auf Menschenrechte bei der Arbeit. Gemeinsam erhöhen wir den Druck auf die Schuhbranche. Also: Seid dabei und rüttelt auf, damit endlich Schluss ist mit den miserablen Bedingungen in der Schuh- und Lederproduktion!

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