Kampagnen & Aktionen

Mode: sozial und ökologisch korrekt

Im Einsatz für saubere Kleidung ging INKOTA 2019 neue Wege

von Neumann und Hinzmann
Veröffentlicht 6. AUGUST 2020

Auch 2019 machte sich INKOTA für die Arbeits- und Lebensbedingungen von Arbeiter*innen in der globalen Textil- und Modeindustrie stark. Ein Highlight war die Teilnahme von INKOTA am Evangelischen Kirchentag vom 19. bis 23. Juli in Dortmund. An unserem Aktionsstand „Ein Mensch ist keine Nähmaschine – Kann Mode IN sein, wenn Menschenrechte OUT sind?“ informierten wir über die dramatischen Arbeitsrechtsverletzungen in der Schuh- und Lederindustrie. Außerdem verbanden wir mit dem Vorführen der Filme „Der Preis der Turnschuhe – Billiglohn für schicke Treter“ und „Machines“ Aufklärung mit Unterhaltung.

Im September verkündete das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit die Einführung des Grünen Knopfs als staatliches Textilsiegel. Damit hat das Ministerium auf Prozesse im Bündnis für nachhaltige Textilien reagiert, das über 120 Mitglieder zählt – darunter die Bundesregierung, Unternehmen, Zertifizierer, Gewerkschaften und zivilgesellschaftliche Organisationen. Seit seiner Gründung 2014 macht INKOTA als gewählter Vertreter der Zivilgesellschaft im Steuerungskreis des Bündnisses Druck für die Wahrung der Menschenrechte und des Umweltschutzes in den globalen Lieferketten der Bekleidungsindustrie. Der Grüne Knopf wird als freiwilliges Produktsiegel die strukturellen Probleme nicht lösen. Als staatliche Initiative, die die Einhaltung der Menschenrechte in globalen Lieferketten garantieren will, ist er jedoch ein Schritt in die richtige Richtung. Er kann aber keine gesetzlichen Regeln ersetzen, für die wir uns auch zukünftig in der Kampagnenarbeit von INKOTA, im Textilbündnis wie auch in der Initiative Lieferkettengesetz einsetzen werden.

Shirts for Change!

Ausbeutung und Unterdrückung in der Produktion von Kleidung und Schuhen bleiben viel zu häufig im Dunkeln. Welcher Ort eignet sich besser als ein T-Shirt, um auf diese Ungerechtigkeiten in der globalen Modeindustrie aufmerksam zu machen? Das dachten sich 30 Engagierte aus ganz Deutschland und haben deshalb auf dem Change Your Shoes Aktionsworkshop im Mai 2019 „Shirts for Change“ gestaltet. Dabei entstanden nicht nur schicke Shirt-Motive von „Solidarity“ bis „Sewing the revolution“. Wir haben auch eine Crowdfunding-Kampagne geplant, mit der eine verantwortungsvolle Herstellung der Shirts durch die Unternehmen „dna merch“ und „fair&organic“ möglich wurde. Beide stehen für sozial und ökologisch verbesserte Lieferketten in Indien und Kroatien.

212 Menschen haben die von Juli bis Oktober dauernde Kampagne unterstützt und mehr als 10.000 Euro wurden gesammelt. Das Beste daran: Mit über 3.000 Euro konnten wir direkt Schulungen zu Arbeitsrechten für Leder- und Schuharbeiter*innen in Indien finanzieren und somit den Kampf gegen die dortigen Ungerechtigkeiten unterstützen. Alle Beteiligten sind sich einig, dass die Aktion ein voller Erfolg war und wir zukünftig öfter auf das Mittel des Crowdfundings zurückgreifen werden.

Dieser Text ist im Jahresbericht 2019 erschienen

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