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Siegel-Check für Schuhe und Leder

Siegel für Schuhe können dazu beitragen, die Arbeitsbedingungen für die ArbeiterInnen in den Fabriken und Gerbereien zu verbessern. Das zeigt der neue Siegel-Check. Aber es bleibt noch einiges zu tun!

von Anne Neumann
Veröffentlicht 8. JANUARY 2018

Der Report untersucht 12 europäische Qualitäts- und Prüfsiegel hinsichtlich der zugrundeliegenden sozialen und ökologischen Kriterien und bewertet diese. Geprüft wurden unter anderem die deutschen Siegel Blauer Engel, IVN Naturleder, das ECARF-Qualitätssiegel und SG SchadstoffGeprüft.

Dieser Report unterstützt KonsumentInnen in ihrer Kaufentscheidung. Zugleich soll er auch eine Handreichung für europäischen Marken und Unternehmen sein und sie bei der Entscheidung unterstützen, welcher Initiative oder Monitoring Organisation sie beitreten sollen. Denn für Unternehmen ist der Beitritt zu einer Siegel- oder Monitoring Organisation eine Möglichkeit ihre sozialen und ökologischen Standards zu verbessern.

Siegel können klar dazu beitragen, die häufig miserablen Arbeitsbedingungen in den Schuhfabriken und Gerbereien zu verbessern. Der Report zeigt, dass Schuhe und Leder mit einem der Siegel häufig unter besseren Bedingungen produziert werden. Die Siegel haben einen positiven Effekt für die ArbeiterInnen und auch die Umwelt wird weniger belastet.

Klar wird aber auch: Es gibt noch viel zu tun und Verbesserungen der Siegel sind notwendig! Vor allem im Bereich der sozialen Kriterien sind die untersuchten Siegel mangelhaft, so umfassen fünf  der zwölf untersuchten Label gar keine sozialen Kriterien. Bei den ökologischen Kriterien sieht es etwas besser aus, insgesamt haben fünf der 12 Siegel gute ökologische Kriterien. Blauer Engel, Austrian Ecolabel on Shoes, IVN Naturleder und The Nordic Swan Ecolabel setzen nicht nur Grenzwerte, sondern verbieten einige gefährliche Chemikalien und Schwermetalle komplett. Dies begrüßen wir sehr und hier müssen die anderen Siegel dringend aufschließen.

Es bleibt noch viel zu tun! Die zugrundeliegenden Kriterien der Sigel müssen verbessert werden, vor allem im Hinblick auf soziale Standards wie Existenzlohn und bessere Transparenz. Denn nur so können sie für Unternehmen und die Konsumentinnen und Konsumenten eine gute Orientierung geben.

Gefördert aus Mitteln der Europäischen Union. Die hier dargestellten Positionen geben nicht den Standpunkt des Zuwendungsgebers wieder.

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