Zwei Männer stehen in einem Ort in Indien knietief im Wasser und schauen auf eine überflutete Straße
Projekte & Länder

Überschwemmungen in Indien

Nach rekordverdächtigem Niederschlag ist INKOTA-Projektregion von Überschwemmungen betroffen

von Anne Neumann
Veröffentlicht 8. DEZEMBER 2021

Der Fluss Palar ist eine Lebensader für die Leder- und Schuhindustrie in Indien. An seinem Mittellauf haben sich zahlreiche Gerbereien und Schuhfabriken angesiedelt. Durch Überschwemmungen nach extremen Regenfällen wird er nun zum Verhängnis für viele Arbeiter*innen. Expert*innen führen den Rekordniederschlag auf den Klimawandel zurück.

In Südindien ist in den letzten Wochen Regen in bisher nicht bekannten Mengen gefallen. Starke Niederschläge sind typisch für die Monsunzeit, das jetzige Wetter ist jedoch extrem. Expert*innen sehen darin eine Folge des Klimawandels.

Indien: Überschwemmungen am Palar-Fluss

Auch am Oberlauf des Palar-Flusses in Südindien fiel in den letzten Wochen Regen in nie dagewesenem Ausmaß. Dämme mussten geöffnet werden, wodurch riesige Wassermassen sich in Rekordtempo flussabwärts ergießen. Für viele Schuh- und Lederarbeiter*innen in unserer Projektregion im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu ist das nun zum Verhängnis geworden. Obwohl der Fluss weitgehend in den Deichen gehalten werden kann, haben viele ihre Häuser verloren. Da Schuh- und Lederarbeiter*innen zu den Ärmsten der Armen gehören, besitzen sie oftmals kein eigenes Land oder können sich die Miete in legalen Häusern nicht leisten. Ihre Situation ist durch die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie noch prekärer geworden. Deshalb bauen sie Armensiedlungen auf staatlichem Flussland. Auch in der Monsunzeit ist das üblicherweise kein Problem, wenn Niederschlag in üblichem Ausmaß fällt.

Partnerorganisation im Kontakt mit Betroffenen

Jetzt führt der Palar jedoch extremes Hochwasser. Brücken und Dämme mussten für den Verkehr gesperrt werden, Straßen und Siedlungen wurden weggeschwemmt oder überspült. Einige Menschen verloren ihr Leben. Viele haben all ihre Häuser und ihr Hab und Gut verloren und warten nun in Notunterkünften ab, wie es für sie weitergeht. Auch einige Schuhfabriken sind direkt vom Hochwasser betroffen. Zudem ist die gesamte Region nur noch schwer zu erreichen. Ganz Südindien kämpft mit Stromausfällen. Wir beobachten mit Sorge, wie sich die Situation für die Schuh- und Lederarbeiter*innen entwickelt. Unsere Partnerorganisation CIVIDEP sondiert, wie sie den Menschen, zu denen sie aus Arbeitsrechtstrainings und Beratungen gute Kontakte hat, am besten unterstützen kann.

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