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2 Millionen Kinder schuften für süße Schokolade

Zum Tag gegen Kinderarbeit fordert INKOTA die Bundesregierung auf, Unternehmen mit gesetzlichen Regelegungen dazu zu zwingen, Kinderarbeit im Kakaosektor endlich zu beenden.

von Johannes Schorling
Veröffentlicht 12. JUNE 2019

Noch immer arbeiten rund zwei Millionen Kinder unter ausbeuterischen Bedingungen auf Kakaoplantagen in Westafrika. Der Grund: Die Mehrheit der Kakaobäuerinnen und –bauern lebt deutlich unter der Armutsgrenze und kann sich deshalb keine bezahlten Arbeitskräfte leisten.

Große Schokoladenhersteller wie Nestlé, Mars und Ferrero hatten zwar schon 2001 gemeinsam mit den Regierungen der Côte d’Ivoire und Ghana eine freiwillige Vereinbarung getroffen, um die schlimmsten Formen der Kinderarbeit bis 2005 zu beenden. Doch davon kann keine Rede sein: Das Ziel wurde mehrfach revidiert, aktuell strebt die Industrie eine Reduzierung der Kinderarbeit um 70 Prozent bis 2020 an - und auch dieses Versprechen droht zu scheitern. „Der Schutz der Menschen- und Kinderrechte ist vielen Unternehmen offensichtlich nicht die nötigen Mittel wert“, sagt INKOTA-Referent Johannes Schorling. Außerdem kritisiert er, dass die Schokoladenunternehmen das wichtigste Thema beim Kampf gegen Kinderarbeit außer Acht lassen: die zu niedrigen Kakaopreise. „Wenn Schokoladenunternehmen einen nachhaltigen Kakaosektor ohne Kinderarbeit erreichen wollen, brauchen wir existenzsichernde Kakaopreise“, so Schorling weiter.

Doch bei der Beseitigung der Kinderarbeit allein auf die Schokoladenunternehmen zu setzen, reicht aus Sicht von Johannes Schorling nicht aus. Auch die Bundesregierung sieht er in der Pflicht. Sie habe es bisher versäumt, Unternehmen konsequent zur Einhaltung der Menschenrechte in ihren Auslandsgeschäften zu verpflichten. „Wir brauchen endlich ein Gesetz, das alle Unternehmen verpflichtet, menschenrechtliche Risiken in ihren Lieferketten frühzeitig zu identifizieren und Abhilfe zu schaffen. Außerdem muss es für Betroffene von Menschenrechtsverletzungen möglich sein, auch hierzulande vor Gericht auf Entschädigung zu klagen.“

Neues Infoblatt zu Kinderarbeit im Kakaoanbau

In einem neuen Infoblatt nimmt INKOTA das Problem der Kinderarbeit auf Kakaoplantagen in Ghana und der Elfenbeinküste genauer unter die Lupe. Wie wird Kinderarbeit eigentlich definiert? Was sind die Ursachen für Kinderarbeit und was kann dagegen getan werden? Diese Fragen beantwortet das Infoblatt auf vier Seiten.

Infoblatt
Infoblatt 5: Kinderarbeit
Infoblätter Make Chocolate Fair!
Infoblatt
Infoblatt 5: Kinderarbeit
Infoblätter Make Chocolate Fair!
Noch immer arbeiten rund 1,5 Millionen Kinder unter ausbeuterischen Bedingungen auf Kakaoplantagen in Westafrika. Die Mehrheit der Kakaobäuerinnen und –bauern lebt deutlich unter der Armutsgrenze und kann sich deshalb keine bezahlten Erntehelfer*innen leisten. Das Infoblatt nimmt das…

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