Schuhe, Lederwaren und Leder aus Südasien
Fokus: Bangladesch, Indien und Pakistan
Bangladesch, Indien und Pakistan sind wichtige Produktionsorte für Schuhe, Lederwaren und Lederkleidung, die wir in Deutschland und in Europa tragen. 2020 lag ihr an Anteil am Gesamtimport von Lederwaren (darunter fallen z. B. Schuhe, Koffer, Handtaschen, Gürtel, Uhrenarmbänder etc.) bei 7,6 %. Indien war 2020 das sechst wichtigste Importland für Schuhe in Deutschland. Doch die Lederbekleidungs-, Schuh- und Accessoire Industrie ist bekannt für Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen, sowie für Umweltschäden in den verschiedenen Produktionsstufen.
In drei Studien werten wir Interviews mit insgesamt 345 Arbeiter*innen sowie lokalen Expert*innen der Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Regierung aus Bangladesch, Indien und Pakistan (auf Englisch) aus. Wir gehen der Frage nach, wie groß sind die Menschenrechtsverletzungen in Gerbereien und Schuhfabriken und Lederwarenfariken in Südasien tatsächlich sind und was deutsche Unternehmen und andere Akteure bereits dagegen tun. In einem sechsseitigen Factsheet haben wir die Ergebnisse aus allen drei Ländern auf Deutsch kurz und übersichtlich zusammengefasst.
Mangelnde Transparenz und schlechte Umsetzung der menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten
Von zahlreichen Unternehmen, die Schuhe, Lederkleidung und Lederwaren herstellen lassen oder verkaufen, ahnen wir nur, wo sie produzieren lassen. Denn noch immer sind intransparente Lieferketten in der Branche der Standard. Welche wenigen Unternehmen sich etwas positiver hervorheben und zum Beispiel zumindest ihre erste Zulieferstufe offenlegen, zeigt unsere Analyse „Spotlight auf Leder“ zu 100 Unternehmen und Marken. In unserer Unternehmensbefragung wird deutlich, wie unterschiedlich gut und transparent Unternehmen wie About You, Görtz, Otto, Wortmann (Tamaris) oder Zalando ihrer menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht nachkommen, wie gut sie auf das Lieferkettengesetz vorbereitet sind und welche eklatanten Lücken bestehen.
Alle Publikationen entstanden im Projekt Together for Decent Leather. Dieses Projekt Projekt wird mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union umgesetzt. Die Inhalte liegen in der alleinigen Verantwortung des Together for Decent Leather Konsortiums und spiegeln nicht unbedingt die Ansichten der Europäischen Union wider.