Landwirtschaft und Ernährung mit Zukunft
Frauen prägen den Wandel
2026 wurde von den Vereinten Nationen zum Jahr der Frauen in der Landwirtschaft erklärt. Das hat gute Gründe: In vielen Regionen tragen Frauen einen Großteil der landwirtschaftlichen Arbeit und setzen sich zugleich für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Bewirtschaftung ein. Dennoch bleibt ihr Engagement häufig unsichtbar, da ihr Alltag vielerorts von Ungleichheit und Diskriminierung geprägt ist: fehlender oder ungleicher Zugang zu Land, eingeschränkte Möglichkeiten der Finanzierung, Agrar- und Marktberatung, die primär auf Männer ausgerichtet ist, begrenzte Erbrechte, häusliche und sexualisierte Gewalt im Arbeitskontext sowie gesundheitliche Belastungen – insbesondere im Bereich der reproduktiven Gesundheit – durch den Einsatz von Pestiziden. Hinzu kommt, dass Frauen meist zusätzlich die gesamte Care-Arbeit übernehmen, ohne diese Familienbetriebe nicht möglich wären.
Ansätze zur Bewältigung dieser Herausforderungen bietet die Agrarökologie. Sie berücksichtigt nicht nur ökologische Anforderungen, sondern nimmt auch Machtverhältnisse innerhalb der Lebensmittelproduktion in den Blick und stärkt gezielt die Rolle von Frauen beziehungsweise FLINTA* als zentrale Akteurinnen des gesellschaftlichen und agrarischen Wandels.
Wir lassen in der Veranstaltung bäuerlichen Vertreterinnen aus Deutschland, Mexiko und dem Senegal zu Wort kommen. Sie erzählen uns über ihre Herausforderungen, ihre Erwartungen an die Politik und wie sie sich selbst organisieren. Zur Diskussion steht, auf welche Weise die deutsche Bundesregierung die Agrarökologie konsequenter unterstützen und eine feministische Entwicklungszusammenarbeit gezielt im Agrar- und Ernährungsbereich verankern kann.
Frauen stärken
Armut, Ausbeutung, Gewalt – Frauen und Mädchen sind davon besonders bedroht. Stärken Sie Frauen und Mädchen mit Ihrer Spende!
Mehr erfahrenPROGRAMM (18.00 Uhr - 19.45 Uhr):
Begrüßung: Imme Scholz, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung
Vorstellung zivilgesellschaftliches Positionspapier zu Agrarökologie: Tina Marie Jahn, Referentin für Welternährung und globale Landwirtschaft bei INKOTA-netzwerk e.V.
Podiumsdiskussion:
- Julie Cissé, Frauenrechtlerin und Geschäftsführerin der Gruppe von Initiativen für den sozialen Fortschritt / Westafrika (GIPS/WAR) im Senegal
- Adriana Cadenas, Umweltanwältin der mexikanischen Organisation Tzikini
- Karl Bär, MdB für Bündnis 90 / Die Grünen und Mitglied im Agrarausschuss
- Ariane Hildebrandt, Leiterin Abteilung Globale Gesundheit, Chancengerechtigkeit, Digitalisierung, Ernährungssicherheit im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Moderation: Lena Luig, Referentin Internationale Agrarpolitik der Heinrich-Böll-Stiftung