Weltweit boomt das Geschäft mit synthetischen Düngemitteln: Der globale Markt für Düngemittel wird auf einen Wert von rund 155 Milliarden US-Dollar geschätzt. In Folge einer zunehmend industrialisierten Landwirtschaft wird heute etwa fünfmal so viel synthetischer Stickstoffdünger eingesetzt wie noch vor 50 Jahren. Für das Klima ist dies extrem schädlich: Allein bei der Herstellung einer Tonne werden fast 3 Tonnen CO2 ausgestoßen.
Es geht aber auch anders. Die Landwirtschaft kann wichtige Dienstleistungen für die Ökosysteme erbringen. Gesunde, agrarökologisch bewirtschaftete Böden sind bedeutende Kohlenstoffspeicher und fruchtbare Böden sind eine der wichtigsten natürlichen Ressourcen auf unserer Erde.
In den meisten afrikanischen Ländern ist der synthetische Düngemitteleinsatz bislang verhältnismäßig gering. Doch das wollen viele Regierungen, Stiftungen und Entwicklungsorganisationen ändern. Mit Subventionen versuchen sie die Verfügbarkeit von Mineraldünger zu steigern, in der Hoffnung die Erträge so zu erhöhen.
In dem Online-Seminar möchten wir folgenden Fragen nachgehen:
- Ist dieser synthetische Ansatz die Lösung für die Herausforderungen in der kleinbäuerlichen Landwirtschaft?
- Welche Folgen hat dies für die Umwelt und lokale Wirtschaftsstrukturen?
- Wer profitiert davon?
- Welchen politischen Einfluss nehmen globale Düngemittelkonzerne?
- Und welche agrarökologischen Alternativen gibt es?
Wir wollen Zusammenhänge zwischen synthetischen Düngemitteln, Klimawandel und Bodenfruchtbarkeit aus verschiedenen Perspektiven erläutern und mit dem Publikum diskutieren. Dabei werden wir den Blick auf Deutschland und Mosambik richten.
Referent*innen:
- Luís Muchanga, Direktor des Bauernverbands União Nacional de Camponeses (UNAC) in Mosambik
- Prof. Birgit Wilhelm, Professorin für Ökologischer Pflanzenbau an der Fachhochschule Erfurt
- Gideon Tups, Doktorand am Geografischen Institut der Universität zu Köln
Moderation:
- Christine Wiid, Projektreferentin Mosambik, INKOTA
- Lena Bassermann, Referentin Welternährung und globale Landwirtschaft, INKOTA
Das Online-Event findet auf Deutsch und Portugiesisch mit Simultanübersetzung statt.