Südlink zum Thema Wasser erschienen
Im Juli 2010 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen das Menschenrecht auf Wasser anerkannt. Es ist – noch – kein verbindliches, einklagbares Recht, doch ein wichtiger Schritt, um diesem Grundrecht mehr Aufmerksamkeit und Rückhalt zu verschaffen. Dies ist auch dringend nötig. Denn noch immer haben mehr als zwei Milliarden Menschen keinen gesicherten Zugang zu sauberem Wasser. Die große Mehrzahl von ihnen lebt im Globalen Süden.
Die meisten Länder unternehmen gewaltige Anstrengungen und investieren in die Infrastruktur, um die Versorgung mit Trinkwasser und die Entsorgung von Abwasser zu verbessern. Doch zugleich wird es immer schwieriger, sauberes Wasser in ausreichenden Mengen bereitzustellen. Ein sich verschärfendes Problem ist der Klimawandel, der manchen Regionen schon heute einen enormen Wasserstress beschert. Es wird aber auch insgesamt zu viel Wasser verbraucht, und häufig wird es verschwendet.
An erster Stelle ist hier die Landwirtschaft zu nennen, auf die 70 Prozent des globalen Trinkwasserverbrauchs entfallen. Es gibt viele Landwirt*innen in Nord und Süd, die versuchen, ihren Verbrauch zu begrenzen, und die auf Anbautechniken setzen, die weniger Wasser benötigen. Nicht so die Bewässerungslandwirtschaft, insbesondere wenn auf großen Plantagen Monokulturen angebaut werden und den umliegenden Gemeinden das Wasser entzogen wird. Oder dieses durch den Einsatz teils hochgefährlicher Agrargifte verseucht wird.
Wasser wird aber auch in so manchen Urlaubsparadiesen überkonsumiert. Wo die Tourismusindustrie um eine zahlungskräftige Klientel buhlt, spielt ein sparsamer Umgang mit der lebenswichtigen Ressource keine Rolle. 125 Mal mehr Wasser verbraucht ein Fünf-Sterne-Ressort in Goa, „als den lokalen Gemeinschaften in den umliegenden Gemeinden zur Verfügung steht“, schreibt Antje Monshausen in ihrem Beitrag. Was im globalen Tourismus geschieht, zeigt anschaulich das enorme Reichtumsgefälle in unserer Welt auf.
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Hier Fördermitglied werdenSo richtig verrückt wird es bei den Auswüchsen des Modetrends Luxuswasser. Für eine Flasche Wasser, die zuvor um die halbe Welt geflogen wurde, 20 Euro oder noch mehr zu bezahlen, ist eine Mischung aus Snobismus und ökologisch komplett unverantwortlichem Handeln. Und doch erscheint es harmlos beim Gedanken an das „Acqua de Cristalo Tributo a Modigliani“. Die Mischung aus Quellwasser aus Frankreich und von den Fiji-Inseln sowie Gletscherwasser aus Grönland kostet in einer mit 24 Karat Gold besetzten Flasche 50.000 Euro.
Ja, es scheint Menschen zu geben, die so viel Geld für eine Flasche Wasser ausgeben können. Wir begeben uns mit diesem Dossier lieber auf eine Reise zu verschiedenen Schauplätzen, in denen um das Menschenrecht auf Wasser gerungen wird und mutige Menschen dafür kämpfen, dass ein*e jede*r Zugang zu sauberem Wasser hat.
In der Hoffnung, dass Sie uns auf dieser Reise begleiten, wünscht Ihnen eine interessante Lektüre
Michael Krämer
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Gefördert durch Brot für die Welt aus Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes, von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), durch die Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit des Landes Berlin sowie die Stiftung Nord-Süd-Brücken. Für den Inhalt dieser Publikation ist allein der INKOTA-netzwerk e.V. verantwortlich; die hier dargestellten Positionen geben nicht den Standpunkt der Zuwendungsgeber wieder.