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Tödlicher Einsatz für Arbeitsrechte

Mord an Gewerkschafter in Bangladesch: Unternehmen müssen endlich Verantwortung übernehmen

von Berndt Hinzmann
Veröffentlicht 20. JULY 2023

Am 25. Juni 2023 wurde Shahidul Islam, Präsident der Textil- und Industriegewerkschaft ermordet. Es ist erschreckend: Repression und Morde an den Gewerkschaftern sind in Bangladesch an der Tagesordnung. Sie werden eingesetzt, um Arbeitnehmer*innen einzuschüchtern und den demokratischen Zusammenschluss von Gewerkschaft zu verhindern. INKOTA fordert sowohl die lückenlose Aufklärung des Falles als auch, dass in Bangladesch produzierende Unternehmen, endlich die Vereinigungsfreiheit der Arbeiter*innen gewährleisten.

Gefährliches Engagement für Arbeitsrechte

Als Organisator der Bangladesh Garment and Industrial Workers Federation (BGIWF) kämpfte Shahidul Islam 25 Jahre lang für Arbeitnehmer*innenrechte in Gazipur, einem Zentrum der Textilindustrie Bangladeschs. Die Beschäftigten fordern seit langen fairen Löhnen, Sicherheitsvorkehrungen und Organisationsfreiheit. Er unterstützte Tausenden von Arbeitnehmer*innen dabei ihre nicht gezahlten Löhne und Abfindungen zu erhalten.

Am Abend seines Todes traf sich Shahidul mit Vertreter*innen der Arbeitnehmer*innen um eine friedliche Lösung für einen Lohnstreit und eine Prämie zu besprechen. Außerhalb einer Textilfabrik wurde Shahidul Islam niedergeschlagen und erlag seinen Verletzungen.

Wir fordern: Lückenlose Aufklärung des Mordes

Gemeinsam mit der Clean Clothes Campaign steht INKOTA an die Seite derer, die sich für Menschenrechte einsetzen. Wir betrauern den Verlust von Shahidul Islam. Wir sind solidarisch mit der BGIWF und mit all jenen, die für ihr Recht auf Vereinigungsfreiheit sowie gerechte und würdige Arbeit kämpfen.

Globalen Lieferketten brauchen demokratische Gewerkschaften

Durch zahlreiche Maßnahmen könnten die in Bangladesch produzierenden Unternehmen Arbeitsbedingungen verbessern: verantwortungsvolle Einkaufspraktiken, Preise die einen Lohn zum Leben ermöglichen, die Kooperation mit demokratischen Gewerkschaften. Das Management der Fabrik sollte die Anliegen der Arbeitnehmer*innen hinsichtlich nicht gezahlter Löhne zeitnah und umfassend klären.

Ein Grundpfeiler fairer Lieferketten sind starke demokratische Gewerkschaften. Der Schutz der Vereinigungsfreiheit muss in allen Schritten der Lieferketten gewährleistet werden – Unterdrückungen und Morde müssen daher lückenlos und energisch aufgeklärt werden.

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