El Salvador

Bitterer Zucker

Im Zuckerrohranbau muss endlich Rücksicht auf Mensch und Natur genommen werden.

Protest für Umwelt- und Gesundheitschutz vor Umweltministerium in San Salvador, El Salvador; Foto Rhina Guevana

Vor dem Umweltministerium in San Salvador: Protest der Kampagne azúcar amarga (dt. bitterer Zucker) gegen das Versprühen hochgefährlicher Pestizide aus der Luft und das Abbrennen der Zuckerrohrfelder vor der Ernte.

Steckbrief

Projektfokus
Kampagne für eine bessere Regulierung des Zuckerrohranbaus
Zahl der Begünstigten
Zehntausende Menschen in den Anbaugebieten
Spendenbedarf
10.000,00 Euro

Zuckerrohr soweit das Auge blickt. Immer weiter breiten sich die Monokulturen in der Landwirtschaft El Salvadors aus. Außer dem bis zu sechs Meter hohen Süßgras wächst hier nicht mehr viel. Dafür sorgen große Mengen hochgefährlicher Pestizide, von denen in Europa schon einige verboten sind. Die Folge: Es entstehen grüne Wüsten.

Zuckerrohr soweit das Auge blickt. Immer weiter breiten sich die Monokulturen in der Landwirtschaft El Salvadors aus. Außer dem bis zu sechs Meter hohen Süßgras wächst hier nicht mehr viel. Dafür sorgen große Mengen hochgefährlicher Pestizide, von denen in Europa schon einige verboten sind. Die Folge: Es entstehen grüne Wüsten.

Zuckerrohranbau macht Anwohner*innen krank

Mit mehr als 800.000 Tonnen Jahresproduktion hat Zucker in dem kleinen Land El Salvador eine enorme Bedeutung. Die Anbaufläche wird immer größer, mit dramatischen Folgen. Gemeinden werden buchstäblich von den riesigen Zuckerplantagen umzingelt. Und weil sich die Plantagenbesitzer sehr tiefe Brunnen mit enorm leistungsstarken Pumpen für die Bewässerung leisten können, bleibt für die Bewohner*innen der umliegenden Dörfer oft nicht mehr ausreichend Wasser. Vor allem ist es durch hochgefährliche Pestizide wie Glyphosat und Paraquat verseucht- dieses wird in großen Mengen, häufig aus der Luft, auf die Felder gesprüht.

Tausende erkranken und sterben Jahr für Jahr an Niereninsuffizienz, die bei Männern zur zweithäufigsten Todesursache im Land geworden ist. Besonders häufig treten diese Todesursache denen auf, die auf den Plantagen arbeiteten. Die Friedhöfe von Tecoluca, San Luís Talpa und anderen vom Zuckerrohr dominierten Landkreisen füllen sich mit Menschen, die an Nierenversagen gestorben sind.

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Abrennen der Felder – Gefahr für Umwelt und Mensch

Aber auch die Umwelt wird in Mitleidenschaft gezogen. Die Biodiversität leidet. Die letzten Wälder werden abgeholzt. Selbst vor den ökologisch enorm wertvollen und für den Küstenschutz wichtigen Mangrovenwäldern machen die Zuckerunternehmen nicht halt. Und um die Arbeit zu erleichtern, werden die Felder kurz vor der Ernte in Brand gesetzt. Viele Wildtiere kommen um und nicht selten greifen die Flammen auf benachbarte Felder oder auch Häuser über. Das Abbrennen landwirtschaftlicher Felder ist in El Salvador eigentlich verboten. Doch die Behörden sehen konsequent weg, wenn in den Erntemonaten hunderte Felder brennen. Eine wahre Katastrophe. Doch der Zuckerverband hat großen Einfluss auf die Politik.

Widerstand bildet sich

Während die Regierung schweigt, organisieren sich die Menschen in den Anbaugebieten, um sich gegen die Zuckerunternehmen zu wehren. Unterstützung bekommen sie seit Ende 2021 von der Kampagne „Azúcar Amarga“ („Bitterer Zucker“). Umwelt-, Entwicklungs- und Menschenrechtsorganisationen haben sich zusammengeschlossen, um sich für eine bessere Regulierung des Zuckerrohranbaus einzusetzen. Zum Beispiel für ein Verbot, gefährliche Pestizide aus der Luft zu versprühen. Sobald es auch nur ein bisschen windig ist, schädigen giftige Schwaden die ganze Umgebung. Außerdem setzt sich die Kampagne dafür ein, dass das Verbot, die Felder abzubrennen endlich umgesetzt wird. Für das Leben der Menschen und den Schutz der Natur!

INKOTA unterstützt die Kampagne seit 2022 bei ihrer Öffentlichkeitsarbeit, bei Mobilisierungen für einen besseren Schutz der Menschen in den Zuckerrohranbaugebieten und bei der Organisierung der betroffenen Gemeinden. Unterstützen auch Sie uns bei dieser Arbeit.

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