
Südlink zu Böden unter Druck erschienen
Ganz schön voll ist es unter unseren Füßen, sobald wir auf unbefestigtes Land treten: In einem einzigen Teelöffel Boden können mehr Organismen leben als Menschen auf der Erde. Egal ob Kleinsttiere oder Minipflanzen, Bakterien oder Pilze, sie bringen Leben in die Böden und machen diese fruchtbar. Die Vielfalt ist jedoch in Gefahr – Monokulturen, eine industrielle Landwirtschaft mit hohem Einsatz von Pestiziden und synthetischen Düngern sowie der Klimawandel sind nur einige Faktoren, die den Böden zu schaffen machen. Doch ohne gesunde Böden gibt es keine ausreichende Produktion gesunder Lebensmittel.
Ganz schön voll ist es unter unseren Füßen, sobald wir auf unbefestigtes Land treten: In einem einzigen Teelöffel Boden können mehr Organismen leben als Menschen auf der Erde. Egal ob Kleinsttiere oder Minipflanzen, Bakterien oder Pilze, sie bringen Leben in die Böden und machen diese fruchtbar. Die Vielfalt ist jedoch in Gefahr – Monokulturen, eine industrielle Landwirtschaft mit hohem Einsatz von Pestiziden und synthetischen Düngern sowie der Klimawandel sind nur einige Faktoren, die den Böden zu schaffen machen. Doch ohne gesunde Böden gibt es keine ausreichende Produktion gesunder Lebensmittel.

Dass es auch anders geht, zeigt der Aufschwung der Agrarökologie, die sich immer mehr zu dem Alternativmodell einer zukunftsfähigen Landwirtschaft entwickelt. Zu ihren Stärken gehört, dass sie nicht nur ökologische Belange umfasst, sondern auch ökonomische, soziale sowie politische Dimensionen berücksichtigt und traditionelles Wissen mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen kombiniert. Der Erhalt beziehungsweise die Verbesserung der Bodenqualität hat dabei einen besonderen Stellenwert.
Wie das ganz praktisch funktioniert, können Sie unter anderem in dem Artikel über ein agrarökologisches Projekt in El Salvador lesen. Dieses versetzt die beteiligten Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in die Lage, auch unter den erschwerten Bedingungen des sich verschärfenden Klimawandels ihr eigenes Überleben und das ihrer Familien zu sichern.
Ja, ich mach mit!
Setzen Sie sich dauerhaft mit uns für eine gerechte Welt ohne Hunger und Armut ein und werden Sie INKOTA-Fördermitglied! Als Mitglied erhalten Sie zudem viermal im Jahr unser Magazin Südlink druckfrisch nach Hause.
- >>> bin dabei!Neben dem Erhalt der Bodengesundheit geht es für die bäuerliche Bevölkerung auch um den Zugang zu Land. Der politische und ökonomische Druck darauf hat in den letzten zwei Jahrzehnten enorm zugenommen. Internationale Investoren und Agrarkonzerne erwerben Jahr für Jahr viele Millionen Hektar Land. „In vielen Fällen geht Land Grabbing mit der gewaltsamen Vertreibung der lokalen Bevölkerung einher. Betroffen sind insbesondere bäuerliche und indigene Gemeinschaften“, schreiben Roman Herre und Tina Marie Jahn im Einleitungsbeitrag zu diesem Dossier. Auch deutsche Investoren sind daran beteiligt, wie ein Fall aus Sambia zeigt.
Abonnieren Sie den Südlink
Im Südlink können Autor*innen aus dem Globalen Süden ihre Perspektiven in aktuelle Debatten einbringen. Stärken Sie ihnen den Rücken mit Ihrem Abo: 4 Ausgaben für nur 18 Euro!
Je mehr die Landkonzentration voranschreitet, umso wichtiger werden Gegenmaßnahmen. Zum Beispiel Agrarreformen. Tobias Lambert führt in seinem Beitrag einige Beispiele aus Lateinamerika an. Manche haben Wirkung gezeigt und für Umverteilung gesorgt; andere waren schlecht konzipiert, wurden nur halbherzig umgesetzt und haben das Leben der bäuerlichen Bevölkerung kaum verbessert. Im Interview erläutert die kolumbianische Agraraktivistin Nury Martínez, warum Agrarreformen heute mehr denn je notwendig sind. „Böden und Natur dürfen keine Ware sein“, erklärt sie und bringt eine der großen Herausforderungen für den Schutz der Umwelt und die Verbesserung der Lebensbedingungen der ländlichen Bevölkerung auf den Punkt.
Dieses Dossier haben wir gemeinsam mit der Menschenrechtsorganisation FIAN erarbeitet, mit der wir regelmäßig zusammenarbeiten. Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen
Michael Krämer, Redakteur des Südlink