Unternehmensbefragung „Menschenrechtliche Sorgfaltspflicht in der Praxis“

Die Lederwaren- und Schuhbranche kennt die Risiken ihrer Lieferkette nicht und übernimmt zu wenig Verantwortung  / INKOTA startet Aktion an Wortmann/Tamaris #FürLederOhneAusbeutung

[Berlin, 10. Juni 2022] Lederwaren, Handtaschen und Schuhe sind Produktgruppen in deren Lieferkette hohe Risiken bezüglich der Menschenrechte, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz sowie der Umwelt bestehen. Deshalb wurden Unternehmen von Görtz über Wortmann bis Zalando zur Einhaltung menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten befragt. Fünf von zehn Unternehmen verweigerten die Auskunft. Dazu zählt auch Wortmann mit der Marke Tamaris.

Zalando, About You, Otto, Görtz und andere wissen viel zu wenig über die Risiken und Missstände in der globalen Lieferkette von Lederwaren. Das ist das Ergebnis der Befragung durch INKOTA und Südwind (Österreich). Die bisher ergriffenen Maßnahmen der Einzel- und Onlinehändler zur Beseitigung von Missständen sind unzureichend. Die Einhaltung der Sorgfaltspflichten, wie sie das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und auch das geplante EU-Lieferkettengesetz erfordern, ist nicht etabliert und die Nachweise reichen nicht aus.

Die Arbeitsbedingungen für Arbeiterinnen und Arbeiter in der Leder- und Schuhproduktion müssen sich unbedingt verbessern! Der Schlüssel dazu ist Transparenz. Nur wer die Risiken in seiner Lieferkette kennt, kann wirksame Maßnahmen ergreifen. Sorgfaltspflichten müssen ambitioniert umgesetzt werden“, erklärte Berndt Hinzmann von INKOTA.

Die Studie verdeutlicht: In der Produktgruppe Lederwaren werden Sorgfaltspflichten noch weniger ernst genommen als bei Bekleidung und Textilien. Dabei ist die Produktion von Lederwaren in Ländern wie Indien, Bangladesch und Pakistan hoch riskant. Die Arbeitsbedingungen sind geprägt von der Missachtung von Arbeitsrechten, einem verantwortungslosen Umgang mit Chemikalien und extrem niedrigen Löhnen.

Tamaris stellt sich gern als verantwortungsvolles Unternehmen dar. Doch der Branchenriese sollte seine Worte beweisen: Tamaris muss öffentlich und transparent berichten, wie die Risiken in der gesamten Lieferkette abgestellt werden. Kundinnen und Kunden haben das Recht gut informiert zu sein und wollen wissen: Tamaris tut sein Bestes für die Menschenrechte!“, so Berndt Hinzmann.

INKOTA fordert transparente und nachvollziehbare Berichte der Unternehmen und startet im Bündnis Together for Decent Leather die Aktion „Frag nach: Fair produziert?“, die sich exemplarisch an Wortmann/Tamaris gerichtet. Konsument*innen können sich an Wortmann/Tamaris wenden, Konsumenten Auskunft über die Arbeitsbedingungen verlangen und so die Glaubwürdigkeit der Unternehmensaussagen prüfen.

EU-Lieferkettengesetz: Lederbranche als Risikosektor

Der aktuelle Entwurf des EU-Lieferkettengesetzes nimmt ausdrücklich auf die besonderen Risikofaktoren der Leder- und Schuhindustrie Bezug. Der neue Bericht von INKOTA macht deutlich: Unternehmen haben zwar mit der Strategieentwicklung hinsichtlich des kommenden EU-Lieferkettengesetzes und des schon verabschiedeten deutschen Gesetzes begonnen. Gleichzeitig fehlt die wirkungsorientierte Umsetzung und nachvollziehbare Berichterstattung über Beschwerden und die Beseitigung von Missständen weitgehend. Risikoeinschätzungen sind ungenügend, Abhilfe-Mechanismen für bekannte Risiken fehlen meist ganz.

Hintergrundinfos

Unternehmensbefragung „Menschenrechtliche Sorgfaltspflicht in der Praxis“

E-Mail-Aktion an Wortmann/Tamaris

[Berlin, 10. Juni 2022] Lederwaren, Handtaschen und Schuhe sind Produktgruppen in deren Lieferkette hohe Risiken bezüglich der Menschenrechte, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz sowie der Umwelt bestehen. Deshalb wurden Unternehmen von Görtz über Wortmann bis Zalando zur Einhaltung menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten befragt. Fünf von zehn Unternehmen verweigerten die Auskunft. Dazu zählt auch Wortmann mit der Marke Tamaris.

Zalando, About You, Otto, Görtz und andere wissen viel zu wenig über die Risiken und Missstände in der globalen Lieferkette von Lederwaren. Das ist das Ergebnis der Befragung durch INKOTA und Südwind (Österreich). Die bisher ergriffenen Maßnahmen der Einzel- und Onlinehändler zur Beseitigung von Missständen sind unzureichend. Die Einhaltung der Sorgfaltspflichten, wie sie das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und auch das geplante EU-Lieferkettengesetz erfordern, ist nicht etabliert und die Nachweise reichen nicht aus.

Die Arbeitsbedingungen für Arbeiterinnen und Arbeiter in der Leder- und Schuhproduktion müssen sich unbedingt verbessern! Der Schlüssel dazu ist Transparenz. Nur wer die Risiken in seiner Lieferkette kennt, kann wirksame Maßnahmen ergreifen. Sorgfaltspflichten müssen ambitioniert umgesetzt werden“, erklärte Berndt Hinzmann von INKOTA.

Die Studie verdeutlicht: In der Produktgruppe Lederwaren werden Sorgfaltspflichten noch weniger ernst genommen als bei Bekleidung und Textilien. Dabei ist die Produktion von Lederwaren in Ländern wie Indien, Bangladesch und Pakistan hoch riskant. Die Arbeitsbedingungen sind geprägt von der Missachtung von Arbeitsrechten, einem verantwortungslosen Umgang mit Chemikalien und extrem niedrigen Löhnen.

Tamaris stellt sich gern als verantwortungsvolles Unternehmen dar. Doch der Branchenriese sollte seine Worte beweisen: Tamaris muss öffentlich und transparent berichten, wie die Risiken in der gesamten Lieferkette abgestellt werden. Kundinnen und Kunden haben das Recht gut informiert zu sein und wollen wissen: Tamaris tut sein Bestes für die Menschenrechte!“, so Berndt Hinzmann.

INKOTA fordert transparente und nachvollziehbare Berichte der Unternehmen und startet im Bündnis Together for Decent Leather die Aktion „Frag nach: Fair produziert?“, die sich exemplarisch an Wortmann/Tamaris gerichtet. Konsument*innen können sich an Wortmann/Tamaris wenden, Konsumenten Auskunft über die Arbeitsbedingungen verlangen und so die Glaubwürdigkeit der Unternehmensaussagen prüfen.

EU-Lieferkettengesetz: Lederbranche als Risikosektor

Der aktuelle Entwurf des EU-Lieferkettengesetzes nimmt ausdrücklich auf die besonderen Risikofaktoren der Leder- und Schuhindustrie Bezug. Der neue Bericht von INKOTA macht deutlich: Unternehmen haben zwar mit der Strategieentwicklung hinsichtlich des kommenden EU-Lieferkettengesetzes und des schon verabschiedeten deutschen Gesetzes begonnen. Gleichzeitig fehlt die wirkungsorientierte Umsetzung und nachvollziehbare Berichterstattung über Beschwerden und die Beseitigung von Missständen weitgehend. Risikoeinschätzungen sind ungenügend, Abhilfe-Mechanismen für bekannte Risiken fehlen meist ganz.

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Erstellt mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union und durch Brot für die Welt aus Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes. Für den Inhalt dieser Publikation ist allein INKOTA-netzwerk verantwortlich; die hier dargestellten Positionen geben nicht den Standpunkt der Zuwendungsgeber wider.

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