Positionen

UN-Klimakonferenz: Klimapolitik gerecht gestalten

INKOTA fordert zur 26. UN-Klimakonferenz (COP26) in Glasgow ein Umschwenken in der globalen Klimapolitik

von Isabell Nordhausen
Veröffentlicht 3. NOVEMBER 2021

Vertreter*innen fast aller Staaten der Welt treffen sich momentan zur 26. UN-Klimakonferenz (international auch COP26 genannt) in Glasgow. Sie wollen über wirkungsvolle Maßnahmen beraten, um die Klimakrise einzudämmen. INKOTA fordert mit einem breiten Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen von der Bundesregierung zu diesem Anlass ein Umschwenken in der Klimapolitik und eine stärkere Unterstützung des globalen Südens bei der Klimawandelanpassung.  

Seit Jahren werden ausgerechnet die Menschen am heftigsten von den Folgen des Klimawandels getroffen, die am wenigsten dazu beitragen: Kleinbauernfamilien aus dem globalen Süden. Immer wieder werden sie von Extremwetterereignissen wie tropischen Wirbelstürmen, Dürren, Starkregen oder Überschwemmungen heimgesucht und dadurch in ihrer Existenzgrundlage bedroht. Denn große Teile ihrer Ernten werden zerstört und bestehende Probleme wie Hunger und Armut verschärfen sich zunehmend. Dies haben die Mitgliedsorganisationen des Runden Tischs Zentralamerika anlässlich der 26. UN-Klimakonferenz exemplarisch in einer neuen Publikation für Zentralamerika dokumentiert.

Klimapolitik praktisch in Zentralamerika

In Zentralamerika unterstützt INKOTA Partnerorganisationen in El Salvador, Guatemala und Nicaragua. Antworten auf den Klimawandel und die damit einhergehenden Herausforderungen zu finden, ist dort in den vergangenen Jahren immer mehr ins Zentrum unserer Arbeit und der unserer Partnerorganisationen gerückt.

Ein zentraler Schritt bei der Anpassung an den Klimawandel ist die agrarökologische Umgestaltung der landwirtschaftlichen Produktion. Für Projektleiterin Flor Martínez von unserer Partnerorganisation ODESAR in Nicaragua heißt das vor allem, die Anbaukulturen zu diversifizieren:

Wenn wir diversifizieren, dann bauen wir statt einer einzigen Anbaukultur verschiedene Pflanzen an. Indem wir zusätzlich auch Bäume pflanzen, verhindern wir die Erosion, da die Intensität des Regens abgeschwächt und weniger Boden weggespült wird. Dadurch bleibt der Boden nährstoffreich und wir haben ertragreichere Ernten.

Der vielfältigere Anbau führt zudem zu einer gesünderen Ernährung und kann Ernteverluste leichter auffangen. Denn bei Extremwetterereignissen sind nicht alle Anbaukulturen gleich stark betroffen. Doch die Förderung agrarökologischer Ansätze spielt in der Klimapolitik bislang kaum eine Rolle. Deshalb fordern wir von der 26. UN-Klimakonferenz eine engagiertere und gerechtere Klimapolitik!

Unsere Forderungen für eine gerechte Klimapolitik an die UN-Klimakonferenz

  •  Agrarökologische Projekte brauchen deutlich mehr politische und finanzielle Unterstützung! INKOTA setzt sich seit vielen Jahren dafür ein, diesen Ansatz lokal zu stärken, und steht u.a. im Dialog mit der Bundesregierung und beteiligt sich an internationalen Politikprozessen des Welternährungsrates.
  • Industrialisierte Länder tragen stärker zum Klimawandel bei und müssen deshalb stärker für durch die Klimakrise entstandene Schäden und Verluste aufkommen! Die betroffenen Gemeinden der Länder Zentralamerikas haben sich bis heute nicht von den verheerenden Auswirkungen der Hurrikane Eta und Iota im November 2020 erholt. 5,2 Millionen Menschen waren direkt oder indirekt von den extremen Stürmen und Regenfällen betroffen, über 400.000 Menschen verloren ihr Zuhause und suchten Schutz in Notunterkünften.
  • Zentralamerika muss den Status einer besonders vulnerablen Region erhalten! Trotz der schwerwiegenden Folgen der Klimakrise für Zentralamerika, wird die Region von der internationalen Gemeinschaft bislang nicht als besonders vulnerabel gegenüber den Auswirkungen der Klimakrise eingestuft. Die Bundesregierung muss sich dafür einsetzen, dass sich dies ändert. Die Erweiterung dieser Gruppe darf allerdings nicht dazu führen, dass die zur Verfügung stehenden Mittel anders verteilt werden. Vielmehr müssen die Mittel entsprechend aufgestockt werden.
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